Die Faszination von Flächenstrahlern, meist Elektrostaten, ist seit Jahrzehnten ungebrochen. Die große, aber zugleich leichte Membranfläche,
in Verbindung mit der beidseitigen Abstrahlung sorgt für ein luftiges,
unangestrengtes Klangbild, das sich perfekt von den Boxen löst und den
Raum gleichmäßig mit Musik füllt. Derartige Lautsprecher sind aber
extrem aufwändig und daher meist unerschwinglich.
Ein sehr ähnliches
Klangerlebnis lässt sich aber auch mit konventionellen
Konuslautsprechern erzielen, wenn diese in einer offenen
Schallwandangeordnet werden.
Bei der NoBox 170 wurden hierfür 4 Basstreiber WS 17 E - 4 Ohm
mit Papiermembran und hoher Güte ausgewählt, die auf den
Free-Air-Betrieb optimiert sind.
Sie sorgen dank des Wegfalls eines
Gehäuses für einen wunderschön sauberen Tiefbass. Auch werden dank des
Dipol Prinzips deutlich weniger Raummoden angeregt,
weshalb der Bass
schnell ausschwingt und daher nie mulmig klingt oder dröhnt. Darüber
fügt sich nahtlos der Mitteltöner WS 13 E - 8 Ohm
an, ebenfalls mit Papiermembran
und hoher Güte bestens für den offenen
Einsatz geeignet. Um optisch und akustisch (und preislich) im Rahmen zu
bleiben, bot sich für den Hochton ebenfalls eine Bestückung
mit
Papiermembranen an. Der TW 6 NG - 8 Ohm rundet den Klang der NoBox 170
harmonisch nach oben ab und bereitet einen sauber auflösenden Hochton.
Da der Hochtöner als einziger Treiber hinten geschlossen ist, wurde ein
Zweiter Rücken an Rücken montiert, um das Prinzip des Dipolstrahlers bis
in den Hochtonbereich aufrecht zu erhalten.
Dieser kann über ein
Potentiometer im Pegel abgesenkt oder komplett abgeschaltet werden.
Somit kann die tonale Balance und die Tiefe der Bühne ganz einfach an
die räumlichen Gegebenheiten
bzw. den persönlichen Geschmack angepasst
werden. In jedem Fall sollte die NoBox 170
mit ausreichend Abstand zur Rückwand aufgestellt werden, um die
Entfaltung des enormen Tiefbasses und
der tiefen Bühnenstaffelung nicht
einzuschränken.Das Klangerlebnis, richtig auf- und eingestellt, ist faszinierend: Mit einer selten erlebten Luftigkeit stellt die NoBox 170
Stimmen und Instrumente mitten in den Raum,
ohne sie dabei künstlich
aufzublähen oder in die Breite oder Tiefe zu ziehen. Bei mittiger
Sitzposition ist die Abbildungsschärfe hervorragend, aber auch auf weit
außermittigen
Sitzplätzen bricht das Klangbild nicht in sich zusammen,
sondern bleibt lebendig im Raum stehen. Das Hören mit der NoBox 170
ist ungewohnt stressfrei, die tonale Ausgewogenheit
und die große
Membranflächesorgen für eine souveräne Performance bis in tiefste
Regionen, die man einer so zierlichen Box niemals zutrauen würde.
Wer eine Box mit viel Membranfläche
sucht, die als Vollbereichsdipol eine ganz besondere Atmosphäre ins
Wohnzimmer transportiert, ganz nahe an den großen Elektrostaten,
der
sollte sich die NoBox 170 einmal genauer ansehen bzw. -hören.
Auszug aus Klang & Ton
„Angenehm ist es zu wissen, dass die NoBox 170
mit gutem Gewissen frei aufgestellt werden kann – so haben wir es dann
auch gemacht.“
„Der Dipol erzeugt dieses ganz spezielle, aus dem Raum zu
kommen scheinende Klangbild, das der Hörer instinktiv deutlich weniger
einem
physikalischen Objekt zuordnet als bei anderen Bauprinzipien. Die
trotzdem vorhandene präzise Raumabbildung erstaunt und erfreut dann umso
mehr.
Mithilfe des stufenlos regelbaren zweiten Hochtöners kann man den
Diffusschallanteil selbst regeln – das funktioniert erstaunlich
effektiv und mit deutlichen Resultaten.“
„Die Bässe kommen tief, ansatzlos und trocken und klingen ebenso schnell wieder ab.“
„Die größte Errungenschaft der Visaton NoBox 170
ist aber die durch alle Wege gleichbleibend hohe Klangqualität, die
wohlgemerkt
mit der günstigsten Fertigungslinie an Chassis realisiert
wird – die hochklassige Umsetzung eines außergewöhnlichen Lautsprechers
macht es möglich.“
Fazit
„Die NoBox 170
zeigt, dass man bei richtiger Umsetzung keine Angst vor Lautsprechern
abseits des Mainstreams haben muss –
sie hat alle Eigenschaften eines
guten Schallwandlers und obendrauf ein paar ganz besondere Qualitäten.“
Bestückungsliste für 1 Box:
Nennbelastbarkeit | 120 W |
---|---|
Musikbelastbarkeit | 180 W |
Nennimpedanz Z | 4 Ohm |
Übertragungsbereich (-10 dB) | 22–20000 Hz |
Mittlerer Schalldruckpegel | 76 dB (1 W/1 m) |
Trennfrequenz | 450 Hz / 6200 Hz |
Gehäuseprinzip | offene Schallwand / open baffle |
Außenmaß Höhe | 1059 mm |
Außenmaß Breite | 264 mm |
Außenmaß Tiefe | 280 mm |
Die entsprechend der Zuschnittliste und der Zeichnungen vorbereiteten Platten für Front und Seiten werden einfach auf Stoß miteinander verleimt. Für eine stabile Verbindung der Schallwand mit den Seitenwangen ist die Verwendung von (Flach-) Dübeln empehlenswert.
Auch der Sockel wird auf Stoß zusammengeleimt und mit dem Rest der Box verleimt und/oder verschraubt. Die Frequenzweiche wird im Sockel verschraubt, ebenso das Anschlussterminal und der Pegelregler. Durch die Sockelplatte muss ein Loch gebohrt werden, welches der Durchführung sämtlicher Kabel von der Weiche zu den Chassis ermöglicht.
Ist eine dezentere Optik gewünscht, so können Abdeckrahmen laut Zeichnung angefertigt werden, welche mit Akustikstoff (extra zu bestellen) bespannt werden und zwischen die Seitenwangen geklemmt werden. Auf diese Art kann eine von vorne, hinten und oben optisch geschlossene Optik erzielt werden.